Hej, hej Sverige! Adios Santiago de Chile!

Heute haben wir das tolle Wetter genutzt und sind auf die autofreie Insel Tärnö gefahren. Tärnö ist eine Insel in Blekinge im äußertsten Meeresstreifen und die größte der Inseln im Hällaryd-Archipel außerhalb von Karlshamn. Auf der Insel befindet sich ein Naturschutzgebiet und die Insel ist Teil eines UNESCO-Biospärenreservats und Weltkulturerbe. 

Gute 10 km haben wir gebraucht, um die Insel abzuwandern. Mit dem Schwimmen hat es leider nicht geklappt, da der Strand auf der einen Seite mit Algen bedeckt war und auf der anderen Seite viele Steine außerhalb und innerhalb der Ostsee herumlagen. Auch war es an der Badestelle sehr windig. Eine Herde von Ziegen graste am Strand, so dass nicht mehr viele Grashalme übrig waren. Rene entdeckte dann noch saftige Blätter und fütterte einige Ziegen.

Zum Abschluss des Tages waren wir noch bei unserem Lieblingsthai in Karlshamn, wo ich mir Sushi bestellte.

Gestern Abend war ich mit meinen Nachbarn Babett&Steve im Freilufttheater im Kastell von Karlshamn. Seit 1989 wird dort fast jeden Sommer Theater gespielt. Dieses Jahr gibt es das Stück "Hjältar på Vift" mit Musik, Gesang und Tanz. Und auf Schwedisch!

Unsere Vorfreude war riesig. Den ganzen Tag war es trocken. Und so waren wir bester Laune. Und wir wurden nicht enttäuscht. Selbst von der Geschichte, die gespielt wurde, haben wir das Gröbste verstanden. Und der Abend war perfekt. Sonnig und mild.

Das Stück spielt 1940 in Karlshamn. Die Deutschen haben gerade Dänemark und Norwegen besetzt. Ein norwegisches Flugzeug stürzt in der Nähe von Karlshamn ab und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Nach gut 2 1/2 Stunden mit Pause hat das Gute gesiegt und wir machten uns glücklich und zufrieden wieder auf den Heimweg. Nächstes Jahr kommen wir mit einem Picknickkorb wieder.

Das Wetter war die letzten sieben Tage bescheiden. Sehr viel Regen, kalt und grau. Aber es gilt Lebewesen, die dieses Wetter toll finden. Nacktschnecken. Und sie lieben meinen Salat!                            

Mein Erdbeerfeld ist bis jetzt verschont geblieben. Meine Freundin Lizzy riet mir, das Feld mit Tannenzapfen zu bestücken. Den Salat habe ich erst später damit bestückt, als es schon zu spät war.

Heute ist der erste Tag ohne Regen. Ich hoffe, es bleibt jetzt so.

Am Dienstag hat uns der Regen nach Kristianstad geführt. 

Was den Schweden ihre Karls, waren den Dänen ihre Christians: königliche Stadtgründer. Als Grenzfestung gegen Schweden wurde die Stadt am Fluss Helgeå 1614 von Christian IV. gegründet und im Stil der Renaissance schachbrettartig angelegt. Eine gezackte Linie aus Festungswällen und Gräben umgab sie. von diesem Erbe ist nur wenig im heutigen Stadtbild zu finden.

Nach dem Fika mit Kaffee und einem Räksmörgås in einer typischen schwedischen Konditorei laufen wir noch die Linnérundan. Sie liegt im Biosphärenreservat Vattenriket. Eine Fußgängerbrücke nahe dem Bahnhof führt über den Helgeå ins Vattenriket. Und das Wetter ist doch besser als erwa  rtet.   

 Ende Juni ist es vorbei mit praller Sonne. Der Regen hält Einzug und es ist kalt.

Die Fähre zum Kastell auf der Insel Frisholmen vor Karlshamn fährt wieder. Also nichts wie hin.

Karlshamn ist eine Neugründung unter Karl X. Gustav, der um das alte Dorf Bodekull herum einen Ostseehafen und eine Werft bauen ließ. Der Ort, der schachbrettartig angelegt wurde, erhielt 1664 die Stadtrechte und 1666 den Namen seines Gründers. Karlshamn liegt in der Provinz Blekinge, die 1658 schwedisch wurde. Von 1666 bis 1675 wurde die Festung Karlshamn auf der kleinen Insel Frisholmen gebaut. 1864 hatte das Kastell ausgedient. Erhalten von der Anlage sind noch Mauern, Kanonen, das Pulverhaus, der Kerker und der vergiftete Brunnen. Die Kirche der Festung aus dem 18. Jahrhundert hat man rekonstruiert, heute beliebt als Hochzeitskirche.

Und noch ein Tipp zum Essen: Im Gourmet Thai Restaurang gibt es hervorragendes Essen. Das Lunch-Buffet ist ein Traum. 

Midsommarafton ist dieses Jahr wegen Krankheit ausgefallen! Und dabei hatte ich mich so auf die Midsommarfeier im Hembygdsgård Lunnabacken mit Aufstellen der midsommarstång und Tanz um die geschmückte Stange gefreut. Danach hätte es ein wunderbares Midsommar-Buffet in Kurrebo gegeben. Aber nächstes Jahr bin ich dabei!

Auf der Rückfahrt vom Vättern zum Åsnen haben wir noch einen Abstecher in die Nähe von Valdemarsvik an der Ostküste unternommen. Hier haben wir Andrea&Andrew besucht, die gerade in Schweden auf Urlaub waren. Andrea ist am 3.6. den Stockholm-Marathon gelaufen. Puh! 42 km, was für ein Wahnsinn.

Valdemarsvik liegt am Ende des langen, schmalen Fjords Valdemarsviken und wird von alten Fabrikanlagen dominiert. Der kleine Ort zieht sich ufernah um die geschützte, bei Seglern beliebte Bucht, hinter der bewaldete Hänge ansteigen.

Vom 8.6. bis 14.6. waren wir in Vadstena am Vättern. Am 11.6. startete mein Mann zu seiner dritten Halvvätternrundan. Bei bestem Wetter fuhr er die 150 km in knapp 7 Stunden. 

In Vadstena haben wir in dieser Zeit in der Folkhögskola gewohnt. Diese Unterkunft ist mit einem Vandrarhem vergleichbar. Sehr zu empfehlen und preiswert.

Die alten Klosteranlagen, die kleine Altstadt sowie das mächtige Vasa-Schloss prägen die mittelalterliche Stadt. Vadstenas kleine Innenstadt liegt zwischen Kloster und Schloss. Schmale Gassen umgeben den Rådhustorget, Rats- und Kaufmannshäuser aus dem 15. und 16. Jh. sind erhalten. 

Der Grundstein für das Kloster, das von der Heiligen Birgitta als Mutterkloster für den von ihr gegründeten Orden des Allerheiligsten Erlösers angedacht war, wurde 1346 gelegt. Die dazu nötigen Ländereien schenkte Königin Blanche von Namur Birgitta, die ihre Hofmeisterin gewesen war. 1384, elf Jahre nach dem Tod der Heiligen Birgitta, wurde das Kloster geweiht. Das Kloster war ursprünglich ein Doppelkloster. Es entwickelte sich zu einem geistlichen Zentrum und aufgrund von Schenkungen zum größten Grundbesitzer Schwedens. Das Kloster wurde in der Reformationszeit 1595 säkularisiert. Seit 1963 lebt in Vadstena wieder ein Konvent Birgittinnen.

Die 1430 geweihte Klosterkirche aus bläulichem Granit steht in ihrer äußeren Form noch so da, wie sie nach den Angaben der Heiligen Birgitta errichtet wurde.

Das trutzige Vasa-Schloss stammt von 1545. Zunächst als Verteidigungsanlage errichtet, wurde es unter Gustav Vasas Sohn Johann III. zur Residenz ausgebaut und dienste bis ins 18. Jahrhundert. diesem Zweck. Anschließend verfiel es zunehmend und wurde erst im 20. Jahrhundert etappenweise restauriert.

Hej, hej, 

ich bin wieder online!

Im August letzten Jahres haben wir uns ein Fritidshus in der Nähe vom Åsnen in Småland, Südschweden, gekauft. Klein aber fein. Es ist von 1929 und hat einen großen Garten.

Seit gut einem Monat bin ich jetzt hier und genieße den schwedischen Sommer. Meine Hochbeete werden auch so langsam. Drei Hochbeete sind fertig, eins ist noch in der Planung. Von der Vorbesitzerin habe ich ein Erdbeerfeld übernommen.

Meine Hochbeete:

Mein Erdbeerfeld und die erste Erdbeerernte!

Und ein Hund hat sich auch aufgetan. Laika, die Hündin von unseren Nachbarn, auf die wir ab und an aufpassen.

Mittwochabend gegen 23 Uhr war ich wieder zu Hause und mein Abenteuer Santiago beendet. Damit schließe ich meinen Blog. Ich wünsche euch schöne Ostern.

Nos vemos!

FIN