Pisco, das Nationalgetränk der Chilenen, aber auch der Peruaner

Freitag, 23.02.2018

Es gibt wohl kaum ein Restaurant, ein Café oder eine Bar in Chile, wo man keinen Pisco Sour serviert bekommt. Auch Pisco mit Cola (Piscola) ist beliebt. Grundlage ist der Pisco, ein Weinbrand aus Trauben, der in Chile aus den besonders süßen Muskateller-Trauben gewonnen wird.

Pisco kann grundsätzlich aus Chile oder Peru kommen. Beide Nationen beanspruchen für sich, Urheber der Pisco Tradition zu sein. Dieser Streit wurde sogar schon mit allen rechtlichen Mitteln hart ausgefochten. Beide Länder sehen unterschiedliche Auflagen für ihre Produkte vor. Diese Vorschriften unterscheiden sich in beiden Ländern enorm. Deswegen sollte zwischen chilenischen und peruanischen Pisco differenziert werden. Die Peruaner haben für ihren Pisco viele strenge Auflagen. Die Chilenen sehen es hingegen nicht ganz so eng. Ihre Auflagen für Pisco sind lockerer als bei dem nördlichen Nachbarn.

Mitte des 16. Jh. brachten die Spanier die Muskateller-Traube nach Chile und begannen sie in der Region von La Serena und Copiapo anzubauen. Zu dieser Zeit war der Silber-Boom im heute bolivanischen Potosi in vollem Gange und die Chilenen verkauften Most aus den süßen Trauben in die Silberstadt. Während des langen Transportes wurde der Most oft schlecht, so dass man sich entschloss, ihn zu destillieren, um ihn haltbarer zu machen. Der Pisco war geboren.

Nach der Ernte, die in den Monaten Januar bis Mai statfindet, werden die Trauben zunächst zu Wein vergoren, der in einem weiteren Schritt destilliert wird. Das so entstandenen Getränk muss zwischen drei und sechs Monaten in Holzfässern gelagert werden. die mit zum charakteristi- schen Geschmack des Piscos beitragen.

Pisco gibt es in Chile mit einem Alkoholgehalt zwischen 30 und 50% zu kaufen. Bekannte Pisco-Marken sind u.a. Alto del Carmen, Pisco Capel, Pisco Mistral und Pisco Aba.