Berichte von 02/2018

Museo Nacional de Bellas Artes y Museo Chileno de Arte Precolombino

Mittwoch, 28.02.2018

Am letzten Sonntag habe ich zwei Museen besucht, zu einen das Museo Nacional de Bellas Artes und zum anderen das Museo Chileno de Arte Precolombino. Wobei das zweite Museum mir am besten gefallen hat. Das erste Museum ist in dem wunderschönen Palacio de Bellas Artes untergebracht. Er wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als Kunstschule und Museum gebaut, eingeweiht hat man ihn am 18.02.1910 zur Hundertjahrfeier der Unabhängigkeit Chiles. Die gezeigten Ausstellungen haben mich nicht unbedingt angesprochen.

 

Dagegen ist das Museo Chileno de Arte Precolombino wärmstens zu empfehlen. Das Museum ist in dem einstigen könglichen Zollpalast untergebracht, der Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. Es präsentiert nicht nur Exponate aus dem chilenischen Raum, sondern auch tausende Jahre alte Funde aus Ecuador, Kolumbien, dem karibischen Raum und dem Amazonas-Gebiet. Dieses Museum gehört zu den wichtigsten Museen Chiles.

Cerro Santa Lucia und Barrio Paris-Londres

Mittwoch, 28.02.2018

Letztes Wochenende war ich wieder in Santiago unterwegs. Am Sonnabend  auf dem Cerro Santa Lucia und im Barrio Paris-Londres.

Der Hügel Cerro Snta Lucia war lange Zeit nicht mehr als ein kahler Felsen fast mitten in der innenstadt, bis ihn Landschaftsgärtner im 19. Jahrhundert in einen Park verwandelten. Von der Plaza Caupolican geht es über Treppen nach oben, wo man einen schönen Blick über die Stadt hat.

Nicht weit weg vom Cerro Santa Lucia liegt die Iglesia San Francisco, die als die älteste erhaltenen Kirche Chiles gilt. Die Bauzeit dauerte von 1586 bis 1628. Wie sonst kaum ein Gebäude, hat sie sämtliche Erdbeben überstanden, die Santiago im Lauf der Jahrhunderte heimsuchten. Nur der Turm musste immer wieder erneuert werden. Der heutige Turm wurde 1857 errichtet. Hinter der Kirche beginnt das Barrio Paris-Londres. Früher war es ein verrucht-schiclkes Viertel, in dem Edel-Prostituierte ihrer Arbeit nachgingen und in dem es diskrete Hotels für unverheiratete Paare gab. Als die Häuser langsam zu verfallen drohten, hat man aufgeräumt. Heute sind die Straßen hell erleuchtet und es gibt kleine Hotels, in deren Zimmern man nachts nur hin und wieder ein Auto über das Kopfsteinpflaster rumpeln hört.

Bei der Adresse Londres 38 weisen eine Gedenktafel und ein Zentrum der Erinnerung darauf hin, dass hier einst eines der berüchtigten Folter-Gefängnisse des Pinochets-Regimes untergebracht war

   

                                                                           

Cesar und Canuto

Dienstag, 27.02.2018

Cesar wurde am letzten Sonnabend adoptiert und Canuto soll morgen von einem älteren Herrn adoptiert werden. Ich freue mich für sie, dass sie es geschafft haben. Bin aber auch etwas traurig, dass ich morgen meinem Liebling adios sagen muss.

Heute Nachmittag war ich im Kino und habe mir den chilenischen Beitrag für die Berlinale 2017 angeschaut: "Una mujer fantastica". Dieser Film hatte letztes Jahr auf der Berlinale einen silbernen Bären  für das beste Drehbuch gewonnen. Und 2018 einen Oskar für den besten fremdsprachigen Film. Ein sehenswerter Film mit einer grandiosen Schauspielerin.

Pisco, das Nationalgetränk der Chilenen, aber auch der Peruaner

Freitag, 23.02.2018

Es gibt wohl kaum ein Restaurant, ein Café oder eine Bar in Chile, wo man keinen Pisco Sour serviert bekommt. Auch Pisco mit Cola (Piscola) ist beliebt. Grundlage ist der Pisco, ein Weinbrand aus Trauben, der in Chile aus den besonders süßen Muskateller-Trauben gewonnen wird.

Pisco kann grundsätzlich aus Chile oder Peru kommen. Beide Nationen beanspruchen für sich, Urheber der Pisco Tradition zu sein. Dieser Streit wurde sogar schon mit allen rechtlichen Mitteln hart ausgefochten. Beide Länder sehen unterschiedliche Auflagen für ihre Produkte vor. Diese Vorschriften unterscheiden sich in beiden Ländern enorm. Deswegen sollte zwischen chilenischen und peruanischen Pisco differenziert werden. Die Peruaner haben für ihren Pisco viele strenge Auflagen. Die Chilenen sehen es hingegen nicht ganz so eng. Ihre Auflagen für Pisco sind lockerer als bei dem nördlichen Nachbarn.

Mitte des 16. Jh. brachten die Spanier die Muskateller-Traube nach Chile und begannen sie in der Region von La Serena und Copiapo anzubauen. Zu dieser Zeit war der Silber-Boom im heute bolivanischen Potosi in vollem Gange und die Chilenen verkauften Most aus den süßen Trauben in die Silberstadt. Während des langen Transportes wurde der Most oft schlecht, so dass man sich entschloss, ihn zu destillieren, um ihn haltbarer zu machen. Der Pisco war geboren.

Nach der Ernte, die in den Monaten Januar bis Mai statfindet, werden die Trauben zunächst zu Wein vergoren, der in einem weiteren Schritt destilliert wird. Das so entstandenen Getränk muss zwischen drei und sechs Monaten in Holzfässern gelagert werden. die mit zum charakteristi- schen Geschmack des Piscos beitragen.

Pisco gibt es in Chile mit einem Alkoholgehalt zwischen 30 und 50% zu kaufen. Bekannte Pisco-Marken sind u.a. Alto del Carmen, Pisco Capel, Pisco Mistral und Pisco Aba.

 

 

 

Meine Lieblingshunde, mit denen ich am liebsten eine Runde im Park drehe

Freitag, 23.02.2018

Nach drei Wochen im "Tierheim" stelle ich euch mal meine Lieblingshunde von dort vor. Mit diesen Fünf gehe ich am liebsten im Park spazieren:

Canuto: mein Traumhund; er ist genauso lange im "Tierheim" wie ich dort arbeite; ein sehr ruhiger Typ; mag Zecken.

Cesar: grundsätzlich umgänglich, bekommt aber ab und an seine 5 Minuten und dann dreht er durch. Manchmal will er über Straßen und Zebrastreifen getragen werden. Warum auch immer.

Reina: sie ist taub und mag es daher nicht angefasst zu werden. Wenn man das berücksichtigt, ist sie eine pflegeleichte Hündin, ansonsten kann sie auch schon mal beißen.

Linda: sie bringt nichts aus der Ruhe. Auch nicht ihr überdrehtes Hundewelpen.

Nono: er ist schon ein alter Herr und mag keinen Streß mit anderen Hunden.

 

 

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Reserva Nacional Pingüinos de Humboldt

Mittwoch, 21.02.2018

Sonntagfrüh um 6.30 Uhr war Abfahrt zum Reserva Nacional Pingüinos de Humboldt. Etwas 100 km nördlich von La Serena liegt dieses sehenswerte Schutzgebiet für Pinguine, das aus den drei Inseln Chanaral, Choros und Damas besteht. Nur Letztere darf man betreten. Von Punta de Choros aus unternahmen wir zuerst eine Bootstour, bevor wir dann die Insel Damas erkundeten. Neben Humboldt Pinguinen sahen wir eine große Gruppe von 10 bis 15 Delphinen, Große Tümmler, eine kleine Gruppe von Seelöwen und Pelikanen sowie jede Menge Kormorane und Möwen.

Um 17.41 Uhr ging unser Bus zurück nach Santiago. Kurz vor 3.00 Uhr am Montagmorgen war ich dann zu Hause. Es war ein fast perfektes Wochenende. Nur der Strand von La Serena fehlte.

Valle del Elqui

Mittwoch, 21.02.2018

Am letzten Freitag gegen 16.30 Uhr ging es los vom Busbahnhof San Borja in Santiago nach La Serena. Kurz nach Mitternacht waren wir endlich da. La Serena ist die zweitälteste Stadt des Landes. Pedro de Valdivia gründete sie 1544, um einen Hafen für den Seeverkehr mit Peru einrichten zu können. La Serena hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Badeorte Chiles entwickelt. Leider habe ich weder den Strand nooh die Stadt an sich gesehen. Schade!!!

Am frühen Sonnabendvormittag ging es dann los auf Erkundungstour durch das Valle del Elqui, wo die weißen Trauben für den Nationaldrink der Chilenen, den Pisco, wachsen. Durch den Rio Elqui, der Gletscherwasser aus der Kordillere bringt, ist das Tal eine grüne Oase in der Halbwüste. Das Valle del Elqui hat für viele Besucher eine ganz besondere kosmische Ausstrahlung - auch UFOs gab es hier angeblich schon zu sehen. Zudem ist die Region ein bedeutendes Zentrum für den Astrotourismus geworden. Hier findet man mehrere Observatorien, die einen abendlichen Ausflug lohnen. Den Nachthimmel durften wir bei einer privaten Veranstalung bewundern. Einfach großartig!!!

Die wichtigste Siedlung des Tals ist Vicuna. Hier wurde die Dichterin Gabriela Mistral geboren und ist überall gegenwärtig. Sie erhielt 1945 den Nobelpreis für Literatur.

  

 

"Tierheim" - zweite Woche

Montag, 12.02.2018

Die beiden kleinen Hunde, 2 und 3 Monate alt, waren heute nicht mehr da. Wahrscheinlich sind sie am Wochenende adoptiert worden. Dafür ist seit heute ein anderer kleiner Hund da, süß und verspielt.

Am Freitag letzter Woche gab es einen unschönen Vorfall im Park. Mein Hund und ein anderer Hund aus dem "Tierheim" wurden von einen anderen Hund aus dem "Tierheim" angegriffen. Der Angreifer hatte sich aus seiner Leine gezwängt und sich erst auf meinen Hund und dann auf den anderen Hund gestürzt. Dank drei älterer chilenischer Männer, die beherzt eingriffen, konnte Schlimmeres verhindert werden.

Museo de la Memoria y de los Derechos Humanos

Montag, 12.02.2018

Am Sonntag habe ich das Museum der Erinnerung und der Menschenrechte in Santiago besucht. Es thematisiert die Menschenrechtsverletzungen, die zwischen 1973 und 1990 vom chilenischen Staat verübt worden. und zeigt zahlreiche Objekte und Dokumente (u.a. Briefe, Zeugenaussagen, Fotos, Bild- und Tonmaterial). Die audiovisuelle Ausstellung basiert in erster Linie  auf dem Bericht der Wahrheits-Kommission, die mit der Aufarbeitung der Geschehnisse beauftragt worden war. Chile ist damit das erste Land Lateinamerikas, das sich auch offiziell mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt. Das Museum ist sehr zu empfehlen. Ich war sehr ergriffen und berührt von dem Gezeigten. Fotos waren leider nicht erlaubt im Museum.

 

Chile und seine Hunde

Mittwoch, 07.02.2018

Seit Montag arbeitet ich nun in der Organisation, die sich in Santiago um Straßenhunde kümmert. Von den Straßenhunden gibt es hier viele. Die Chilenen wollen zwar Hunde, sich aber nicht um sie  kümmern und so landen dann viele auf der Straße.

Die Direktorin dieser Organisation ist eine Lehrerin aus der Schule, in der ich Spanisch gelernt habe, wie ich letzten Montag erfahren habe. Drei Kräfte sind dort anscheinend angestellt. Unterstützt werden sie von Freiwilligen, denn alleine schaffen sie es nicht. Zurzeit sind 60 Hunde zu betreuen.

Zum Glück habe ich mir die Situation schlimmer vorgestellt, nach Erzählungen von einigen Freiwilligen, die ich auf der Schule getroffen habe, als ich es dann am letzten Montag erlebt habe. In einer großen Halle sind in zwei Reihen jeweils 20 Käfige hintereinander aufgestellt. Darüber in einer zweiten Reihe nochmals zwanzig. So dass 80 Käfige in der Halle stehen. Von diesen Käfigen sind 60 mit je einem Hund belegt.

Es besteht die Möglichkeit, Hunde zu adopieren, aber leider möchte keiner einen alten Hund haben. Nur die jungen Hunde gehen weg. Und wenn der Hund schwarz ist, hat er auch keine Chance, denn schwarze Hunde mögen die Chilenen nicht.

Die Freiwilligen gehen mit den Hunden spazieren, jeweils pro Hund eine Stunde. Das ist auch meine Aufgabe. Gestern und heute habe ich jeweils drei Runden gedreht. Zwischendurch noch mit einem Welpen gespielt. Zum Glück gibt es die Freiwilligen, sonst würden die meisten Hunde nicht aus ihrem Käfig kommen.

  

 

  

Und nochmal Valparaiso

Montag, 05.02.2018

Letzten Freitag war der letzte Tag in der Schule Bellavista. Vier Wochen Spanisch liegen hinter mir. Texte lesen kann ich ganz gut, aber mit dem Sprechen happert es erheblich. Irgendwie finden sich nicht die richtigen Wörter so schnell, wie sie benötigt werden. Aber ich bin ja noch einige Zeit im Lande. Freitagnachmittag war ich dann noch zum Pisco-Workshop in der Schule. Vier verschiedenen Piscos wurden hergestellt und waren zu trinken. Oh je!!!

Das Wochenende habe ich dann in Valparaiso verbracht, da ich die Stadt auf eigenen Faust nochmal erleben wollte. Mit dem Bus ging es am Sonnabendvormittag pünktlich nach Valparaiso. Und am Sonntagabend pünktlich zurück. Übernachtet habe ich im Hotel MM 450 auf dem Cerro Alegre. Ein wunderschönes Hotel.

 

 

Cementerio General

Montag, 05.02.2018

Am Mittwoch letzter Woche haben wir von der Schule einen Ausflug zum Cementerio General unternommen.

Der Cementerio General de Chile, der am 9.12.1821 gegründet wurde, ist heute der Nationalfriedhof in Chile. Hier ruhen fast alle Präsidenten Chiles, so auch Salvador Allende und bedeutende Künstler wie Victor Jara und Violetea Parra. Auf dem Friedhof sind etwas 2 Millionen Menschen auf einer Fläche von 86 Hektar beerdigt. Auf dem Friedhofsgelände befindet sich auch ein Denkmal für die Toten und die bis heute vermissten Opfer der Diktatur.

Der Friedhof befindet sich im Norden von Santiago.